Lehrplan

ART AND PERFORMANCE

Bildungs- und Lehraufgabe

Das Ziel ist die praktisch-künstlerische Anwendung und Vernetzung des musischen und bildnerischen Unterrichts im gleichzeitigen Teamteaching.

Musik, Bildende Kunst und Tanz sind wesentliche Bestandteile menschlicher Existenz und Teil der kulturellen Allgemeinbildung. Die Auseinandersetzung mit traditionellen und zeitgenössischen Kunstformen ist die Grundlage für die lebenslange aktive Beteiligung am Kulturleben unserer Zeit.

Das Unterrichtsfach „Art and Performance“ ermöglicht eine nachhaltige persönliche Kunsterfahrung.

Der Unterricht soll zu einem selbstständigen weiterführenden Umgang mit unterschiedlichen Formen der Kultur anregen. Ausgewogenheit zwischen kultureller Tradition und aktuellem Geschehen ist anzustreben.

Bildnerische und musische Arbeit erfordert schöpferisches und kreatives Gestalten und ermöglicht Reflexion und Kommunikation.

Ein wichtiger Aufgabenbereich des Unterrichts im Fach „Art and Performance“ ist es, personale und soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Selbstdisziplin, Konzentration, Kooperation und Koordination sowie Toleranz und Kritikfähigkeit zu fördern.

Beiträge zu den Bildungsbereichen

Kunst ist eine besondere Form der Kommunikation, auch in nonverbaler Form. Sie verbindet über Sprachgrenzen hinweg und erleichtert das Verstehen anderer Kulturen.

Der fächerverbindende Unterricht soll einen vertiefenden Einblick in die Bereiche öffentliches Kulturleben, Musik und Kunst als Wirtschaftsfaktor, Berufswelt Künstler, Jugendkultur, Freizeit, Konsum und Unterhaltung, Neue Medien, kunsttherapeutische Möglichkeiten vermitteln. Dadurch soll ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung eines Kulturverständnisses geleistet werden, das von Toleranz und Kritikfähigkeit geprägt ist.

Die Fertigkeiten der Reproduktion, Produktion und Improvisation sollen der Entwicklung von Fantasie und Kreativität zugute kommen. Die dabei gewonnenen Erfahrungen aus individueller Leistung und aus künstlerischen Gruppenprozessen sollen den Vorgang künstlerischer Bildung und Identitätsfindung unterstützen.

Ein weiterer wichtiger Beitrag des Faches "Art and Performance" zu den Bildungsbereichen besteht in folgenden Lernprozessen:

Transferieren von kreativer Kompetenz aus den Lernfeldern Kunst und Musik in alle Bildungsbereiche; der Einsatz von künstlerischem Denken und Gestalten als verfügbare Methode zu kreativem Handeln; das Entwickeln von Problemlösungsstrategien, experimentellen Vorgangsweisen, paradoxen Zugängen und divergierendem Denken.

Ausbilden und Verfeinern der sinnlichen Fähigkeiten zur qualitätsvollen Kommunikation mit der Umwelt; Steigern der Lebensqualität durch schöpferische Tätigkeit.

Didaktische Grundsätze:

Methodische Überlegungen sollen sich an den spezifischen Anforderungen von Einstieg, Entwicklung und Abschluss von Unterrichtsphasen orientieren. Explorative, systematische und exemplarische Vorgehensweise sollen zur Erweiterung der Sichtweise, Orientierung und Vertiefung von Können führen.

Zur Motivation und zur Sicherung des Unterrichtsertrages sind den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Unterrichts vielfältige Möglichkeiten anzubieten, ihre Projekte zu präsentieren, sich der Kritik anderer zu stellen und ihre Arbeit zu argumentieren.

Die Gestaltung eines angenehmen und erfolgreichen Lernklimas beruht auf Vertrauen, auf der Förderung der individuellen Stärken und des kreativen Potentials.

Schulische und außerschulische Projekte und Veranstaltungen sollen die Schülerinnen und Schüler zu künstlerischer Tätigkeit anregen, Gemeinschaftserlebnisse fördern und über den schulischen Rahmen hinaus öffentlich wirksam sein. Die Begegnung mit Ausdrucksformen anderer Kulturen soll zu Respekt und kritischem Verständnis führen.

Unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten sind durch die multimediale Aufbereitung und Rezeption von Musik und Kunst sowie den Einsatz von Medien bei der aktiven Kunstausübung zu ermöglichen.

Die direkte Begegnung mit Kunst  im Original ist anzustreben. Daher ist die Doppelstunde als minimale Zeiteinheit des Unterrichtsgeschehens eine Voraussetzung, welche bei Bedarf geblockt werden und auch außerhalb der schulischen Kernzeiten stattfinden kann.

Lehrstoff

7. und 8. Klasse:

Art and Performance

Grobgliederung der 4 Semester:

  • "Atelier, Film und Werkstatt" & "Musik und Tanz"
    Vorbereitende Techniken für die Umsetzung eines Kunstprojektes.
  • "Produktionswerkstatt Bühne & Performance"
    hinarbeiten zum Bühnenauftritt (musikalisch) bzw. zur Performance (bildnerisch). Klassenprojekt.
  • "Mini Art – Mit der Kunst auf Du"
    Umsetzen einer individuellen Idee unter Berücksichtigung musikalischer und bildnerischer Elemente. Einzel- oder Kleingruppenarbeit
  • "Erlebnis  Kunst“
    Kontakt mit traditioneller und zeitgenössischer Kunst; Exkursion

Praxis:

Musikpraxis:

  • Stimmbildende Übungen
  • Singen in mehrstimmigen Sätzen
  • Erwerb einfacher Kenntnisse an benötigtem Instrumentarium
  • Vertiefung der Kenntnisse in Hinsicht auf die gewählten Projekte am eigenen Instrument
  • Vertiefung von komplexen Percussionspatterns aus Jazz und Popularmusik
  • Umsetzen von Musik in Tanz und Bewegung
  • Grundlagen der Musikproduktion

Bildnerische Praxis:

  • Grafik, Malerei und Plastik
  • Textile und technische Techniken
  • Architektur
  • Visuelle Medien: Fotografie, Film, digitale Medien
  • Präsentationstechniken

Bildnerische und musikalische Praxis:

  • Aktionen zur Vernetzung verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen
  • Zusammenwirken musikalischer Parameter mit bildnerischen Ausdrucksformen
  • Verknüpfung von Bild, Raum, Sprache, Rhythmus, Klang und Bewegung
  • Gestalten freier und programmatischer Improvisation mit bildnerischen und musikalischen Inhalten

 

Projektspezifische Inhalte:

  • Vertraut Machen (bzw. Vertiefen) mit dem nötigen Arbeitsmaterial der jeweiligen „Art and Performance“ - Produktion
  • Schulung der Fähigkeiten, eine Analyse einer vorgefundenen Situation durchzuführen und darauf aufbauend Konzepte zu entwickeln; ein gewähltes Projekt themenzentriert aufzuarbeiten;
    sich mit Sponsoring und Projektmanagement auseinanderzusetzen
  • Planen und  Durchführen umfangreicher Arbeitsprozesse unter Berücksichtigung diverser Aufführungstechniken und Aufführungskriterien
  • Mediale Aufbereitung des Projektes inklusive Entwicklung von Werbestrategien

 

Dokumentation und Präsentation:

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • sowohl Ergebnisse ihrer praktischen Arbeit als auch theoretisch-reflektorische Auseinandersetzungen in repräsentativer und exemplarischer Form zusammenstellen, um persönliche Leistungen und Entwicklungen adäquat dokumentieren zu lernen
  • unterschiedliche Formen der Präsentation ihrer Arbeit einzeln, in der Gruppe, als auch im öffentlichen Raum testen können
  • ästhetische und musikalische Phänomene analysieren, strukturieren und interpretieren sowie anschaulich und sprachlich kompetent darbieten

Reflexion:

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  • ihre eigenen Gestaltungsabsichten und Arbeitsergebnisse reflektieren und darüber kommunizieren
  • erfahren, dass Gestaltung durch das Zusammenwirken  vieler Faktoren, wie gesellschaftlicher Hintergrund, Gestaltungsanlass, AuftraggeberIn, Technologie, Material, Künstlerpersönlichkeit, bestimmt werden
  • mit Erscheinungen der visuellen Massenmedien bewusst und verantwortungsvoll umgehen lernen und durch persönliche Mitgestaltung beeinflussen
  • sich mit innovativen Faktoren künstlerischer Entwicklung auseinandersetzen und Aspekte des künstlerischen Denkens und Handelns durch das eigene Tun nachvollziehen  und sich somit orientieren lernen
  • sich eigenständig und eigenverantwortlich mit Musik, bildender und angewandter Kunst sowie den visuellen Medien auseinandersetzen
  • Einblicke in die Nutzungsmöglichkeiten verschiedener Einrichtungen und Medien der Kunstvermittlung gewinnen, wie Museen, Konzerte, Bühnen, Sammlungen, Galerien, Ausstellungen und Fachliteratur